Basketball: 2. Bundesliga Pro A
Schlagen gebeutelte Baskets gegen Ritter und auf dem Transfermarkt zu?
Münster
Gut 500 Kilometer lang ist die Anreise der WWU Baskets, die am Samstag in Kirchheim gastieren. Jenem Gegner, gegen den der Neuling einst seinen ersten Sieg in der Zweitklassigkeit gefeiert hat. Die personellen Vorzeichen sind alles andere als optimal.
Der 8. Oktober 2022 war für die WWU Baskets Münster ein besonderer Tag. Damals feierte der Aufsteiger in seinem ersten Heimspiel den ersten Sieg, bezwang die Kirchheim Knights mit 76:59. Nun, vier Monate später, hat das Team von Trainer Björn Harmsen sieben weitere Erfolge auf dem Konto, die Luft im Abstiegskampf aber ist vor dem Wiedersehen mit Kirchheim am Samstag (19 Uhr) zuletzt deutlich dünner geworden. Denn die Baskets spüren den Druck und den Atem der Konkurrenz.
Es ist keine einfache Phase, in der Münster gerade steckt. Erst der Ausfall von Adam Touray, dann zwei bescheidene Auftritte in Jena sowie gegen Hagen und zum Abschluss am Mittwoch die Verletzung von Cosmo Grühn, der mit einer schweren Bänderverletzung im Sprunggelenk in den nächsten Wochen fehlen wird. Alles andere als eine optimale Situation, in der es nun mehr denn je auf das Kollektiv ankommt. „Zusammenrücken“ ist das Wort der Stunde bei den Baskets, mit der Mentalität eines angeschlagenen Boxers will Münster bestehen – der Kampfgeist ist geweckt.
„Wir müssen jetzt nicht mit Angst nach Kirchheim fahren, natürlich mit dem nötigen Respekt und vor allem dem Willen, wieder einen Sieg zu holen. Das wird jetzt schwierig. Aber wir haben das Potenzial“, sagt etwa der letztjährige Kapitän Thomas Reuter, der nach den beiden Ausfällen zu mehr Spielminuten und -anteilen kommen wird. Zusammen mit Aushilfe Stefan Weß wird er die Position vier bekleiden, auch Andreas Seiferth kann von der Fünf dort spielen. Münsters Rotation ändert sich zwangsläufig, die Statik ist eine andere.
Kirchheim verpflichtet US-Riesen nach
Die kurze Zeit nach der Tübingen-Partie (80:88) nutzte Coach Björn Harmsen zur Justierung, richtete sein Team für die Knights neu aus. Denn auch Kirchheims Spiel hat sich noch einmal verändert, mit der Nachverpflichtung des 2,05 Meter großen Amerikaners Nick Muszynski erhalten die „Ritter“ noch einmal mehr Größe.
„Kirchheim ist ohnehin schon eine sehr physische Mannschaft, die zudem sehr erfahren ist und die Spiele, die sie gewinnen musste, auch gewonnen hat“, erklärt Harmsen. Zu Muszynski kommt mit Tyron Nash (12,4 Punkte im Schnitt) ein weiterer starker Big Man, dazu führen seine US-Landsmänner Richard Williams (13,2 Zähler, 4,4 Assists) und Michael Flowers (16,7) als Guards das Scoring an.


Derweil geht bei den Münsteranern die Suche nach einer kurzfristigen Verstärkung weiter. Auch wenn die Drähte glühen, gestaltet diese sich nicht ganz einfach. Eine Soforthilfe mit deutschem Pass zu finden, die wichtig für die Rotation wäre, ist eine Herkulesaufgabe. Und auch ausländische Kräfte, die umgehend einsatzfähig sind und wenig Anlaufzeit benötigen, sind rar gesät. Geduld ist gefragt bis zur Deadline am Mittwoch.
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