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Basketball: 2. Bundesliga Pro A

„Kulisse war unglaublich“: Baskets schwärmen nach Quasi-Rettung

Münster

Rechnerisch sind die WWU Baskets noch nicht gerettet. Doch es ist nur eine theroretische, ganz kleine Möglichkeit, dass es den Neuling im Abstiegskampf noch erwischt. Der mitreißende Sieg gegen Artland beseitigte auf beeindruckende Art fast alle Zweifel.

Die WWU Baskets Münster drehten die Partie gegen die Artland Dragons, sicherten damit so gut wie den Klassenerhalt und machten gleichzeitig den Weg frei für ein Bad in der Menge, das Jasper Günther (l.) und Cosmo Grühn. Foto: Jürgen Peperhowe

Die große Sause startete am Mittwochabend bei aller Ausgelassenheit und aller Freude noch nicht. Von einem „riesigen Schritt“ sprach Coach Björn Harmsen nach dem 83:77 (36:43) gegen die Artland Dragons Quakenbrück, auch Aufbauspieler Oliver Pahnke sieht die WWU Baskets Münster noch nicht endgültig am Ziel.

Denn da ist sie noch, diese kleine, sehr unwahrscheinliche Möglichkeit, dass es den Pro-A-Ligisten im Abstiegskampf noch erwischt. Dafür müsste Medipolis SC Jena noch zwei der drei ausbleibenden Partien, die Bayer Giants Leverkusen gar alle drei gewinnen – Münster dagegen müsste sieglos bleiben und gleichzeitig die derzeit um 102 Punkte bessere Korbdifferenz gegen die Rheinländer einbüßen.

Rechenspielchen, blanke Mathematik. Mehr nicht, seit Mittwochabend dürfen die Baskets für ein weiteres Jahr in der Pro A planen, auch wenn es offiziell noch keiner zugibt. „Mit dem Erfolg haben wir uns ein gutes Gefühl geholt und können Sonntag den Klassenerhalt ganz ­sicher machen“, sagte Cosmo Grühn mit Blick auf die Partie am Sonntag (17 Uhr) beim Schlusslicht Wiha Panthers Schwenningen. Wobei sein Team bereits vor dem Hochball Klarheit haben könnte, sollte Bayer beim Tabellendritten Karlsruhe verlieren.

So erklärt Harmsen Umschwung in Hälfte zwei

Dass sich Münster eine so komfortable Lage geschaffen hat, lag wie schon beim Heimsieg gegen Bochum an einer Steigerung in Halbzeit zwei. Noch in den ersten 20 Minuten offenbarten die Baskets die Probleme, die immer dann auftreten, wenn sie den Ball nicht schnell und flüssig bewegen. „Das haben wir gegen die aggressive Verteidigung der Dragons nicht geschafft“, erklärte Harmsen, der zudem Nachlässigkeiten in der Defensive ausmachte.

So konnten gerade die Big Men der Dragons um den lange dominierenden Marko Bacak (23 Punkte), Jonas Weitzel oder Daniel Zdravevski die Freiräume nutzen – auch von außen. „In der zweiten Halbzeit haben wir den Großen dann besser auf den Füßen gestanden“, so Harmsen. Und da unter dem gegnerischen Korb der Ball nun besser durch die Baskets-Reihen lief, startete die Aufholjagd ab dem 42:54 (25.).

Grühn schwärmt: „... das ist bemerkenswert“

Dabei war es Stefan Weß, der diese mit zwei Dreier genau wie den folgenden 16:1-Lauf bis zum Viertelende einleitete. Unterstützung erhielt der Münsteraner durch Jordan Jones, im Abschlussabschnitt übernahmen dann zunächst der nun wieder besser in Szene gesetzte Andreas Seiferth (15 Punkte) und Jasper Günther, der gut freigespielt gleich drei Dreier versenkte.

„Wir haben unsere Chance gerochen, denen ein Spiel zu klauen. Da haben wir dann alles in der zweiten Halbzeit reingelegt“, sagte der Point Guard, der mit seinen Teamkollegen das ohnehin schon stimmungsvolle Publikum so richtig mitnahm. „Die Kulisse war unglaublich. Unser Coach hat uns im Training motiviert und gesagt, dass es keinen Verein in der Pro A, Bundesliga oder Pro B gibt, bei dem so viele Zuschauer erscheinen, wenn man im Abstiegskampf befindet“, erklärte Günther.

Im Wechselspiel mit den Fans liefen die Baskets im vierten Viertel heiß, später war Grühn mit zwei wichtigen Distanzwürfen zum 76:72 und 79:74 sowie zweimal von der Linie zum 83:77 zur richtigen Zeit on ­fire. „Wir haben zum Team-Basketball gefunden, die Ballbewegung wurde immer besser, das war der Schlüssel. Unsere Mannschaft hat echt Charakter – nach einer Niederlage wie der in Karlsruhe auf eine solche Art und Weise wiederzukommen, das ist bemerkenswert“, so Grühn.

So müssen die Baskets noch einen winzigen Schritt, gehen. Zweifel, dass dieser gelingt, gibt es seit Mittwochabend nicht mehr wirklich. Bei aller Vorsicht.

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