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Basketball: 2. Bundesliga Pro A

Baskets ringen Bochum nieder und senden Lebenszeichen im Abstiegskampf

Münster

Die WWU Baskets Münster haben im Abstiegskampf der Pro A einen ganz wichtigen Heimsieg gelandet. Gegen die VfL SparkassenStars Bochum drehte das Team von Coach Björn Harmsen die Partie und behielt am Ende einen kühlen Kopf.

Was für eine Wende: Die WWU Baskets Münster durften endlich mal wieder jubeln, drehten gegen Bochum die Partie zu einem 80:77-Erfolg. Foto: Jürgen Peperhowe

Da lief es wieder. Kurz vor der Tagesschau dröhnte „Sweet Caroline“ am Berg Fidel aus den Boxen – ein untrügliches Zeichen dafür, dass die WWU Baskets Münster gewonnen haben. Und wie. Mit 80:77 (41:53) bezwang der Pro-A-Ligist die VfL SparkassenStars Bochum und feierte damit einen Sieg, der im Abstiegskampf Gold wert ist.

Denn zuvor hatte die direkte Konkurrenz im Keller vorgelegt, doch Münster konterte die Erfolge von Leverkusen und Düsseldorf – auf dramatische Art und Weise. Dabei avancierte Connor Harding nicht nur in seiner Funktion als Topscorer (19 Punkte) zum Helden, der Amerikaner verwandelte 1,5 Sekunden vor Schluss auch zwei entscheidende Freiwürfe. „Ich freue mich für die Spieler, die in der Woche sehr viel investiert haben“, sagte Trainer Björn Harmsen, der mit der zweiten Halbzeit „sehr, sehr zufrieden“ war.

2600 Zuschauer sehen die WWU Baskets siegen

Mit den ersten 20 Minuten dagegen haderte der Coach. Ganze neun Sekunden waren gespielt, da bekamen die 2600 Zuschauer einen ersten Vorgeschmack von der Qualität des Gastes aus dem Ruhrgebiet. Jonathan Andre vollendete eine schöne Stafette zum 3:0 und leitete damit den 10:0-Anfangslauf seiner Mannschaft ein. Münster dagegen hatte arge Probleme in der Offensive, sich in aussichtsreiche Positionen zu bringen.

Zahlen
und Fakten

Gleich beim ersten Angriff lief die 24-Sekunden-Uhr ab, dann verfehlten Connor Harding und Jasper Günther jeweils aus der Distanz. Erst Hilmar Petursson brachte mit seinem Drei-Punkt-Spiel die Baskets auf das Scoreboard, 3:16 Minuten waren da bereits absolviert. Es war ein erstes zartes Anklopfen an der Bochumer Tür, die Münster dann Zentimeter für Zentimeter weiter öffnete. Stefan Weß verkürzte aus der Ferne auf 12:18, Günther stellte mit vier Zählern in Serie zum 20:25 noch mehr Kontakt her.

Harmsen: „Wir haben nicht unseren Plan verfolgt“

Dieser sollte noch intensiver werden, immer lauter wurde nach der Viertelpause das münsterische Klopfen. Weß erneut per Dreier, dann Günther sowie Harding aus der Distanz – und auf einmal war der Gastgeber vorne (29:28, 13.). Die Freude aber währte nur kurz, jetzt war der VfL angepiekst. Jalen Bradley, den Bochum wie TJ Crockett während der Saison nachverpflichtet hatte, stellte direkt im Gegenzug auf 31:29, um dann von der Freiwurflinie doppelt nachzulegen.

Aber damit noch nicht genug: Der Gast packte mal eben zwei Dreier (Bradley, Andre) drauf, zog ein zweites Mal davon (39:30). Bitter für die Münsteraner, dass sie mit der Pausensirene einen Buzzer von Conley Garrison kassierten. „Wir haben uns auf Bochums schnelles Spiel eingelassen, haben nicht unseren Plan verfolgt“, meinte Harmsen.

Harding und Petursson sorgen für Entscheidung

So war es ein dickes Brett, das die Baskets da im zweiten Durchgang zu bohren hatten. Es galt, die Offensivpower des VfL mit den vielen Optionen – gleich zehn Spieler punkteten aus dem Elfer-Kader –, auszubremsen. Ein schweres Unterfangen, das Harmsens Schützlinge aber weiter couragiert angingen. Und so schafften sie es abermals, die Partie offen zu gestalten. Harding brachte die Baskets auf 54:57 heran (25.), Münster nutzte in dieser Phase die Bochumer Angebote – und streute selber wieder Fehler ein. Petursson leistete sich im Anschluss an seinen Fehlpass ein unsportliches Foul, das der VfL in vier Zähler ummünzte (54:61, 26.). Erneut musste Münster also eine Lücke (58:68, 30.) schließen, sich herankämpfen.

Ein Kraftakt, der zu einem Krimi mutierte. Der Gastgeber schaffte tatsächlich den Anschluss durch einen Dreier von Cosmo Grühn (69:75, 37.), rückte dann durch vier Dolezaj-Punkte ganz nah heran (74:75), Jetzt brodelte es am Berg Fidel – erst recht nach einem weiteren Grühn-Dreier zum 77:77 nur 70 Sekunden vor Schluss.

Der Bigpoint war greifbar, und die Baskets griffen zu. Zwar vergab Petursson noch zwei Freiwürfe, zog aber nur 1,5 Sekunden vor Schluss zum Korb – Foul plus technisches Foul, das Harding zum 79:77 nutzte. Petursson legte einen Freiwurf nach, dann war es geschafft. Münster sendete im Abstiegskampf ein Lebenszeichen. Und was für eins.

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