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Basketball: 2. Bundesliga Pro A

Ein Abschied wie aus dem „Lehrbuch“ – Baskets vor dem Umbruch

Münster

Es war Andreas Seiferth, der bei seinem letzten Karrierespiel im Mittelpunkt stand und gemeinsam mit seinen Teamkollegen der WWU Baskets sowie den 2500 Zuschauern am Berg Fidel einen Ausstand nach Maß feierte. Der Abschied des Centers aber dürfte nicht der einzige sein, im Kader wird es Veränderungen geben.

Alle für „Andi“: Andreas Seiferth (o.r.), der am Samstag seine erfolgreiche Karriere beendete, Foto: Wilfried Hiegemann

Der Abend gehörte ihm ganz allein. Vor dem Spielbeginn würdigten Wegbegleiter wie Maik Zirbes, Hendrik Rödl, Niels Giffey oder Bastian Doreth mit Video-Grußworten das sportliche Werk von Andreas Seiferth, der in seinen letzten 40 Karriere-Minuten noch einmal eindrucksvoll seine Klasse und Qualität demonstrierte. Beim 106:81 (56:34)-Erfolg der WWU Baskets Münster war er wie so oft Topscorer, 22 Punkte gingen auf das Kontos des Kapitäns, der ein – vielleicht der – Garant auf dem Weg zum Klassenerhalt war.

Die Party am Berg Fidel war vor 2500 Zuschauern früh im Gange, endete auch nach der kleinen Ansprache mit anschließender und von Seiferth angestimmten Humba noch lange nicht. Im „Bunten Vogel“ feierten die Baskets ihren Leader, aber auch sich für eine gute Saison sowie weitere Abgänger. Personell wird es einen Umbruch geben, bei einigen Spielern wie Jordan Jones, Connor Harding, den bereits wieder in den USA weilenden, verletzten Darien Jackson oder Marek Dolezaj ist eine weitere Zusammenarbeit eher unwahrscheinlich. Und ob Coach Björn Harmsen eine dritte Saison am Berg Fidel antritt, ist ebenfalls noch offen. Wie die „Ostthüringer Zeitung“ berichtet, ist der 40-Jährige beim Liga-Konkurrenten Medipolis Science City Jena neben dem aktuellen Chefcoach Michael Mai einer von zwei heißen Favoriten. Eine Entscheidung soll in der nächsten Woche fallen.

Dank an Ehefrau Caroline

Zukunftsmusik. Im Hier und Jetzt zelebrierte Münster am Samstagabend noch einmal ein Basketball-Fest, der Rahmen für Seiferths Abschied hätte kaum schöner sein können. „Das war wie aus dem Lehrbuch und freut mich sehr für Andi. Die Halle war voll, die Stimmung super, und er macht ein tolles Spiel. So wünscht man es sich“, sagte Harmsen, der seinen Kapitän 5:30 Minuten vor Schluss vom Feld geholt hatte. Standing Ovations, Gänsehaut und Andi-Seiferth-Sprechchöre – die Fans zollten dem Center den verdienten Respekt für seine schillernde Karriere. Der 33-Jährige bedankte sich nach der Partie per Hallenmikrofon bei Teamkollegen, Trainern, dem erneut stimmungsvollem Publikum, seinen angereisten „Berliner Jungs“ und nicht zuletzt seiner Ehefrau Caroline, die „seit zehn Jahren das alles mitgemacht hat“ sowie bei Baskets-Manager Helge Stuckenholz, dass „er im letzten Sommer so hartnäckig war und mich überzeugt hat, nach Münster zu kommen“.

Touray: „Hatten alle Spaß“

Trotz der Abschiedsstimmung – hier und da kam schon ein wenig Wehmut auf – war es ein rauschendes Fest am Berg Fidel, die Baskets spielten frei auf, wie der sehr präsente Adam Touray (14 Punkte, sechs Rebounds, je zwei Steals und Blocks) erzählte. „Unter der Woche war im Training ein wenig die Luft raus, aber für das Spiel waren wir ready. Wir wollten Andi und den Fans, die uns immer so supportet haben, einen schönen Abschluss geben. Wir hatten alle Spaß“, so der 28-Jährige.

„Super Münster“

Dass die fünftplatzierten Dresdner – den Titans-Coach Fabian Strauß bezeichnete Harmsen als „Trainer des Jahres“ – nur wenig Gegenwehr leisten wollten oder konnten, geschenkt. Das bunte Treiben, bei dem sich hinter Seiferth und Hilmar Petursson (19 Punkte) alle Spieler auf dem Scoreboard verewigten, war kurzweilig, unterhaltsam und emotional. Oder wie es der Mann des Abends in seiner Humba treffend formulierte: „Super Münster!“

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