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Fußball: Regionalliga

Patient RW Ahlen sendet ein Lebenszeichen

Ahlen

Der Patient hat ein Lebenszeichen gesendet. Eigentlich zwei. Denn vor dem wertvollen 1:0-Sieg vom Samstag gegen Aachen knöpften die Rot-Weißen dem Wuppertaler SV schon einen Zähler ab. Besonders aber der Dreier gegen das Team aus der Printenstadt sorgt für gute Töne.

Von Henning Hoheisel

An nahezu jeder gefährlichen Aktion beteiligt: Ahlens Hüseyin Bulut zeigte wie schon gegen Wuppertal eine starke Vorstellung. An nahezu jeder gefährlichen Aktion beteiligt: Ahlens Hüseyin Bulut zeigte wie schon gegen Wuppertal eine starke Vorstellung Foto: Marc Kreisel

Rot-Weiß Ahlen, nach dem 2:4 in Bocholt vor einer Woche fast schon halbtotgesagt, befindet sich auf dem Weg der Besserung. 2:2 gegen Wuppertal, nun das 1:0 gegen Aachen – mit diesen vier Punkten gegen Teams aus ganz anderen Sphären der Tabelle hat sich das Team von Andreas Golombek im Abstiegskampf zurückgemeldet.

André Dej war die Erleichterung, die sich nach diesem so wichtigen 1:0 gegen die Alemannia im ganzen Wersestadion breitmachte, nicht unbedingt anzumerken. Stattdessen stapfte der Mittelfeldmann mit grimmiger Miene über den zerfurchten Rasen und grummelte vor sich hin. „Wir müssen einfach das 2:0 machen, dann müssen wir nicht so zittern“, erklärte Dej seinen Frust. Er selbst hatte in der Nachspielzeit noch ein dickes Ding auf dem Fuß, vergab aber.

André Dej

Doch dann hellte sich das Gesicht von Dej noch auf: „Wenn man überlegt, wie wir uns noch in Bocholt gezeigt haben. Schon gegen Wuppertal haben wir ein anderes Gesicht gezeigt. Und heute haben wir wieder gefightet bis zur letzten Sekunde und sogar zu Null gespielt. Das muss jetzt die Devise sein.“

Damit lieferte der 31-jährige Strippenzieher im Mittelfeld eine perfekte Zusammenfassung der Ahlener Woche: Erst dieses böse 2:4 in Bocholt, dann das 2:2 gegen Spitzenteam Wuppertal – und nun eben der Sieg gegen Aachen. Den ersten drei Punkten seit Ende Oktober. Die für Rot-Weiß so verdammt wichtig sind.

„Wir haben uns eine gute Ausgangslage erarbeitet, aber noch nichts erreicht“, mahnte Trainer Andreas Golombek mit Blick auf die Tabelle, in der Ahlen auf einem Abstiegsplatz bleibt. Von größerer Bedeutung ist der Dreier gegen biedere Alemannen wohl für das Innenleben: „Wir sind auf dem besten Weg, eine Mannschaft zu werden. Gerade in der Kabine lagen sich alle in den Armen“, freute sich Golombek mit seinen Jungs über das Ende der ewig langen Durststrecke. „Das ist das Schwerste, wenn man so lange nicht gewinnt“, so der Trainer.

Trainer Andreas Golombek

Verdient war der Heimsieg über Aachen allemal. Die Gäste hatten zwischenzeitlich zwar große Feldvorteile, die besseren Chancen aber hatte Ahlen. Etwa durch Gianluca Marzullo, dessen Tor in der 31. Minute aufgrund eines vermeintlichen Stürmerfouls – wohl zu Unrecht – nicht gegeben wurde. Oder durch den abermals starken Hüseyin Bulut, der schon in der zweiten Hälfte mit einem feinen Schlenzer aus der Distanz nur den Pfosten traf (57.).

Ubabuike-Treffer reicht

So musste halt das 1:0 von Neuling Francis Ubabuike reichen, der in der 41. Minute nach einem Dej-Lattentreffer im Nachsetzen zur Stelle war. Und das mit einer Energie, die im Wersestadion lange als vermisst galt, nun aber wieder aufgetaucht ist.

Kein Zweifel: Der Patient RW Ahlen lebt!

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