Fußball: Regionalliga
RW Ahlen will sich nicht im Keller verstecken
Ahlen
Die närrische Zeit steuert in diesen Tagen auf ihren Höhepunkt hin. Doch die Regionalliga-Fußballer von Rot-Weiß Ahlen sind so gar nicht in Feierlaune. Im Gegenteil. Das 2:4 in Bocholt sorgte alles andere als für gute Laune. Nur gut, dass nur 72 Stunden später die nächste Chance wartet, das Stimmungsbarometer ansteigen zu lassen. Dienstag ist der Wuppertaler SV zum Nachholspiel zu Gast.
Kann es noch schlimmer kommen? Ja, es kann. Denn nach dem bösen Rückschlag von Bocholt gibt heute Abend (19 Uhr) im Nachholspiel niemand Geringeres seine Visitenkarte im Ahlener Wersestadion ab als der wohl letzte verbliebene Verfolger von Preußen Münster: der Wuppertaler SV.
Der miesen Laune zum Trotz, das war dann auch keine Option. „Ich habe die Jungs gefragt, ob wir uns jetzt einschließen und nicht mehr antreten sollen. Das wollten sie aber nicht“, gab RWA-Trainer Andreas Golombek zwei Tage nach dem deprimierenden 2:4 in Bocholt und einen Tag vor dem Heimspiel gegen Wuppertal Fragmente aus der internen Aussprache preis. Dass seine Frage ans Team rhetorischer Natur war, versteht sich von selbst. Die ernsthafte Antwort gab der Chef vor versammelter Mannschaft dann schon selbst: „Wir werden erst dann aufhören, wenn wirklich gar nichts mehr geht!“
RWA-Trainer Andreas Golombek
Dass aus Ahlen bereits im Anschluss an die erste Partie nach der Winterpause solche Durchhalteparolen zu vernehmen sind, spricht für sich. Die Pleite am Samstag in Bocholt war bereits die sechste in Folge. Seitdem Golombek in Amt und Würden ist, gab es keinen Aufschwung, sondern drei Niederlagen. Ist die Wirkung des Trainerwechsels im Wersestadion bereits verpufft?
Defensive Stabilität bleibt ein frommer Wunsch
Fakt ist: Der neue Chef legt den Fokus zwar auf mehr defensive Stabilität, davon ist bis dato aber kaum etwas zu sehen. In Bocholt setzte es abermals vier Gegentore. Wie zuvor bereits beim letzten Spiel vor der Winterpause, dem 3:4 in Wattenscheid. „Wenn wir diese einfachen Fehler nicht abstellen, wird es gefährlich“, seufzt Golombek. Und denkt dabei nicht nur an den heutigen Gegner Wuppertal, sondern vor allem an die Gesamtsituation.
Heimsieg ist überlebenswichtig
Der Rückstand zur Nichtabstiegszone beträgt mittlerweile schon vier Punkte. Ein Erfolg in diesem Nachholspiel wäre überlebenswichtig – mit Blick auf die Tabelle, aber auch auf das reichlich angeknackste Ahlener Selbstvertrauen. „Wir brauchen dringend ein Erfolgserlebnis“, bestätigt der Trainer.
Stellt sich die Frage: Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Denn angesichts der Form beider Teams ist es schwer vorstellbar, dass Rot-Weiß ausgerechnet jetzt die Trendwende gelingt. Gegen dieses Wuppertal, das neun seiner letzten zehn Spiele gewann.
Und trotzdem wird es RWA auf den Versuch ankommen lassen.
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