Basketball: 2. Bundesliga Pro A
Vorhang auf für den letzten Akt – WWU Baskets empfangen Dresden
Münster
Das Ziel, auch in der Saison 2022/23 weiter Pro-A-Ligist zu sein, haben die WWU Baskets Münster bereits erfüllt. So kommt es am Samstag gegen Dresden zu einem entspannten Ausklang ohne sportlichen Druck. Gewinnen aber wollen die Baskets dennoch – nicht zuletzt für ihren scheidenden Kapitän.
34. Spieltag in der 2. Bundesliga Pro A, für zehn Mannschaften endet am Samstagabend die Saison. Auch für die WWU Baskets Münster, die seit zwei Wochen den Klassenerhalt sicher haben. Mission erfüllt als Neuling, der am Samstag (19.30 Uhr) zum finalen Akt den für die Playoffs qualifizierten Aufsteiger Dresden Titans empfängt. Es wird ein Abend voller Emotionen, nicht nur für Andreas Seiferth, der seine erfolgreiche Karriere beendet, wird es das letzte Spiel im Baskets-Dress sein – Veränderungen dürfte es in der kommenden Saison fraglos geben.
Björn Harmsen
Diese werden Teil einer Analyse sein, die intern sicher schon angelaufen ist und im Nachklapp noch intensiviert wird. Von einer „anstrengenden Saison“, in der er „sehr viel in die Mannschaft investiert“ habe, spricht Coach Björn Harmsen. Aber auch von einer „sehr erfolgreichen“, vor der man zunächst lange nicht wusste, ob man die Spielzeit 2022/23 überhaupt als Pro-A-Ligist bestreiten würde. Doch mit dem Erhalt der Wildcard lief das Unternehmen Zweitklassigkeit endgültig an, mit einem „kleinen Budget“ stellte Münster sich eine „unerfahrene Mannschaft mit vielen Rookies“ (Harmsen) zusammen. „Zum Glück ist dann Andi noch dazugekommen. Er hat uns die Erfahrung und Stabilität gegeben, die wir brauchten.“
517 Turnover
So entwickelten sich die Baskets, traten nach Phasen mit zum Teil unfassbar vielen Turnovern – 517 Ballverluste toppen nur Rasta Vechta (!) mit 522 und Schlusslicht Schwenningen mit 524 – konstanter auf. „Wir sind Schritt für Schritt besser geworden, hatten einen guten Rhythmus“, erklärt Harmsen. Doch dann musste der 40-Jährige mit seinen Schützlingen ein Tief überstehen, das sicher aus den Verletzungen von Darien Jackson, Adam Touray und Cosmo Grühn resultierte. Sechs Niederlagen gab es in sieben Partien, dazu rückte die Konkurrenz im Keller den Münsteranern mit Siegen auf die Pelle. „Das waren schwierige Wochen. Gerade mit Darien, aber auch mit Adam hat uns viel Athletik gefehlt, mit Cosmo dazu Größe. Unsere Stärke, das Rebounding, fiel weg, der Rhythmus war weg. Und obwohl du alles gibst, die Jungs alles versuchen, siehst du, dass es nicht reicht“, sagt Harmsen, der nicht verhehlt, dass durchaus Zweifel auftraten.
Doch mit der Verpflichtung von Marek Dolezaj („Er hat uns Größe und Stabilität gegeben, hat gut verteidigt“) sowie der Rückkehr von Touray und dann Grühn wischte der Pro-A-Neuling diese weg, riss mit zwei spektakulären Siegen gegen Bochum und Quakenbrück (jeweils nach klaren Rückständen) das Ruder rum – getragen vom Publikum. Fraglos Höhepunkte der Saison, zudem ganz wichtige Zähler. „Wir haben vor der Saison extrem darauf geachtet, welche Charaktere dazukommen. Es ist ein großer Vorteil dieses Teams, dass es nicht in der schwierigen Phase weggebrochen ist.“
Björn Harmsen
Und so wird der Abschluss gegen die gerade aus der Distanz starken Titans (Harmsen: „Die Dreierlinie müssen wir verteidigen“) zur Kür, die Münster aber mit aller Ernsthaftigkeit angeht – trotz kleinerer, verständlicher Hänger im Training. „Am Ende gilt es, wie man abtritt. Ich hoffe, dass alle elf Spieler noch einmal mit hoher Intensität spielen. Für die Zuschauer, die uns so oft getragen haben, aber auch für Andi und für uns wollen wir eine gute Leistung zeigen“, so Harmsen. Vorhang auf also für den letzten Akt
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