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Fußball: Bundesliga

„Abend abgerundet“: Pfiff frustet Schalke – doch ein Duo macht Hoffnung

Gelsenkirchen

Ein früher Elfmeter für Wolfsburg, zwei Abseitstore in Halbzeit zwei – der offensiv wieder zu harmlose FC Schalke 04 hatte beim 0:0 am Freitagabend genug zu verdauen. Besonders nervte Trainer Thomas Reis aber eine Szene direkt vor Abpfiff.

Winterneuzugang Michael Frey hatte den Jubelschrei schon auf den Lippen. Doch genau wie zuvor bei Alex Král wurde auch sein Treffer in der zweiten Halbzeit aufgrund einer Abseitsposition wieder aberkannt. Foto: dpa

Nun gab es im 0:0-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Freitagabend ja ohnehin schon genug Grund zur Aufregung für den FC Schalke 04. Ein früher Elfmeter für die Gäste zum Beispiel, der erst nach Eingreifen des Videoschiedsrichters gepfiffen und von Maximilian Arnold anschließend an den linken Pfosten gesetzt wurde. Oder die beiden Abseitstreffer in Halbzeit zwei, als die so sehr nach Toren dürstende Veltins-Arena schon in Jubel ausgebrochen war. Bittere, aber vor allem korrekte Entscheidungen gegen die Hausherren. Was Schalkes Trainer Thomas Reis nach der Partie aber so richtig fuchsig machte, war eine Situation direkt vor dem Abpfiff.

„Wenn man jede Abseitssituation bis zum Ende durchlaufen lässt und die entscheidende Situation dann direkt abpfeift…“, ärgerte sich Reis über Schiedsrichter Benjamin Brand. Wolfsburgs Mattias Svanberg war in der Nachspielzeit zu spät gekommen und hatte den Schalker Moritz Jenz gelegt. Der lange Ball des Innenverteidigers aber hätte den freien Simon Terodde erreicht – wäre da nicht Brands Pfiff gewesen. „Du hättest eine eins-gegen-eins Situation kreieren können“, sagte Reis, der sich bereits am Spielfeldrand so aufregte, dass er die gelbe Karte bekam. „Ich glaube, dass wir als Trainer auch Emotionen zeigen dürfen. Also werde ich für einen Fehler oder eine andere Wahrnehmung des Schiedsrichters bestraft. Das hat den Abend für mich irgendwo abgerundet.“

Die Defensive steht – nun müssen Tore her

Fakt aber ist, und das dürften auch die Schalker Verantwortlichen wissen: Nach dem dritten 0:0 in Folge liegt es hauptsächlich an der zu harmlosen Offensive, dass Schalke immer noch auf den ersten Sieg im neuen Jahr wartet. 20 Mal feuerten die Königsblauen aufs Wolfsburger Tor, richtig gefährlich wurde es zu selten – auch wenn Alex Král und Michael Frey immerhin mal nach einer Abseitsposition ins Netz trafen. „Wir wollen Tore schießen. Das hat geklappt, auch wenn es zurückgepfiffen wurde. Klingt blöd, aber wieder ein Schritt näher“, sagte Reis. Teammanager Gerald Asamoah ermunterte: „Weitermachen, weitermachen. Irgendwann wird es schon klappen.“

Der dafür erforderliche Mut soll aus der ohne Frage gestärkten Abwehr kommen. „Ich bin davon überzeugt, dass sich aus einer guten Defensive auch eine gute Offensive entwickelt“, sagte Verteidiger Maya Yoshida. Auch die beiden länger verletzten Rückkehrer Rodrigo Zalazar und Král lassen Schalke hoffen. Erstmals seit Ende August starteten sie wieder zusammen im Mittelfeld und hoben das Schalker Spiel auf ein anderes Niveau. „Wir haben einfach Qualität in der Mannschaft zurückbekommen“, sagte Trainer Reis und Asamoah meinte: „Solche Spieler haben uns lange Zeit gefehlt.“

Gemeinsam mit dem Duo wird das Schlusslicht am kommenden Wochenende den Weg nach Berlin antreten. „Jetzt werden wir halt versuchen, bei Union vielleicht einen Dreier zu holen“, sagte Reis mit Blick auf das harte Duell mit dem Tabellenzweiten und beteuerte: „Mein Glaube schwindet mit Sicherheit nicht“.

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