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Fußball: Bundesliga

Katastrophen-Auftritt: Schalke kassiert gegen Leipzig nächsten Tiefschlag

Gelsenkirchen

Für den FC Schalke 04 hat auch der Wiederbeginn nach der langen Winterpause keine Wende gebracht. Gegen RB Leipzig gab‘s die zweite Niederlage, die fiel mit 1:6 auch gleich dramatisch aus. Alle Wechselspiele brachten nichts.

Erlebten bei der 1:6-Niederlage gegen RB Leipzig einen ganz schlimmen Abend mit dem FC Schalke 04: Cedric Brunner, Alexander Schwolow und Maya Yoshida (v.l.). Foto: Imago/RHR-Foto

Dass es ausgerechnet gegen das formstarke RB Leipzig schwierig werden würde, endlich zu punkten, war klar. Was der FC Schalke 04 aber am Dienstag vor allem in der ersten Halbzeit anrichtete, konnte mit Fug und Recht als katastrophal bezeichnet werden. Mit 1:6 (0:4) unterlag das Tabellenschlusslicht den Sachsen in der heimischen Veltins-Arena und erlebte phasenweise einen Rückfall in spielerisch ganz dunkle Zeiten.

„Hochverdient, auch in dieser Höhe. Wenn wir das so wiederholen sollten, hätten wir nichts in der Bundesliga zu suchen“, fand Thomas Reis deutliche Worte. In der Hoffnung auf die so ersehnten Tore hatte der Schalker Coach Sturm-Platzhirsch Simon Terodde zunächst auf der Bank gelassen und Neuzugang Michael Frey zu seinem Startelfdebüt verholfen. Bevor die Gastgeber aber auch nur den Hauch einer ersten Offensivaktion hatten, stand es schon 0:1. Nach einem langen Ball von Konrad Laimer marschierte André Silva völlig ungestört auf das Schalker Tor zu und ließ Keeper Alexander Schwolow aus 20 Metern keine Chance. Da waren keine sieben Minuten gespielt. Der große Schock für Königsblau – und damit nicht genug.

Laute Pfiffe zur Halbzeitpause

Nach einer Viertelstunde schickte RB-Spielmacher Dani Olmo Benjamin Henrichs in den Strafraum. Der Rechtsverteidiger fackelte nicht lange und schob aus spitzem Winkel zum 2:0 ein. Das saß. Schalke wirkte komplett verunsichert, ließ nach einem Fehlpass von Winter-Zugang Jere Uronen die nächste Großchance zu (17.). Laimer, der nach „Kicker“-Informationen einen Vertrag ab Sommer bei Bayern München unterschrieben hat, vergab jedoch. „Wir haben die Zweikämpfe zu keinem Zeitpunkt angenommen“, analysierte Reis.

Leipzigs Dani Olmo (r.) legte gegen den FC Schalke 04 dreimal vor und überwand Schalke-Keeper Alexander Schwolow (l.) am Ende auch noch selbst. Foto: dpa

S04 hatte Glück, dass Olmo bei seinem Treffer nach verlängerter Ecke im Abseits stand (22.). Und Schalker Offensivaktionen? Die suchte man meist vergeblich. Kurz nachdem 1,89-Meter-Mann Frey mal der Versuch einer Flanke entgegengesegelt war, klingelte es hinten nach RB-Konter direkt wieder. Schwolow wehrte einen Olmo-Versuch ab, Silva staubte ab (44.). Eine Minute später wieder Olmo, diesmal auf Timo Werner – 0:4. Pfiffe der 56 841 Fans begleiteten die Hausherren in die Kabine.

Aydin bringt frischen Wind

„Wir haben in der Pause ganz klar gesagt, dass wir uns anders präsentieren müssen. Dass man zeigen muss, dass man Herz hat“, sagte Reis. Er reagierte und brachte U-23-Akteur Andreas Ivan für Henrik Larsson. Mehmet Aydin kam für den oft unglücklichen Uronen und sorgte nach 54 Minuten immerhin mal für ein Raunen, als er links außen Henrichs überlief, mit seiner Flanke aber keinen Abnehmer fand. Als Frey zwei Minuten später Soichiro Kozuki freispielte und der Japaner nach kleiner Finte cool zu seinem ersten Bundesliga-Treffer abschloss, durfte die Veltins-Arena tatsächlich jubeln.

Aydin sorgte für frischen Wind und bei Gegenspieler Henrichs immer wieder für Probleme auf außen. Ein gefährlicher Distanzschuss des 20-Jährigen landete nur knapp neben dem Kasten (63.). Frey jagte nach Marius Bülters Zuspiel seine erste dicke Gelegenheit über die Latte (73.).

RB setzt sehenswerte Schlusspunkte

Leipzig baute nun defensiv auch mal Unsicherheiten ein. „Es war klar, dass Schalke das Spiel in der Pause anpasst, wir haben dann etwas Probleme bekommen“, sagte RB-Trainer Marco Rose. „Aber hinten raus haben wir noch mal gut anknüpfen können und zwei echte Traumtore gemacht.“ Wieder war es sein überragender Spanier Olmo, der begeisterte. Nach einem vom inzwischen gekommenen Simon Terodde geklärten Freistoß hob er den Ball wunderschön über Schwolow hinweg in die Maschen (83.). Den Schlusspunkt setzte der ebenfalls eingewechselte Yussuf Poulsen per Schlenzer (90.).

„Jetzt können wir es nicht mehr ändern – der ganze Fokus gilt dem Köln-Spiel“, sagte Frey zum schlimmen Auftritt. Für eine Trendwende muss am kommenden Sonntag dringend gepunktet werden. „Und zwar mit einer anderen Einstellung“, schloss Reis – und verabschiedete sich in eine bittere Nacht.

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