Kommentar
Es ist so weit: Königsblau nicht mehr zu retten
Überraschend kam er schon längst nicht mehr, der Abstieg des FC Schalke 04. Nachdem er auch rechnerisch durch das 0:1 in Bielefeld unumgänglich wurde, stellt sich die Frage nach Perspektiven. Rosig sieht es nicht aus, schreibt unser Redakteur Jürgen Beckgerd in seinem Kommentar.
Der Abstiegsprozess war ein schleichender und daher ein gefährlicher. Keiner hatte Schalke 04 – Vizemeister der Saison 2017/2018 – auf der Rechnung. Alle sonnten sich in diesem Gefühl: Der Verein – für viele seiner Liebhaber einer Religion gleichkommend – verfügt über eine Strahlkraft sondergleichen und auf ewig. So dachte man intern.
Vizemeister, Bayern-Jäger, dritte Kraft: 15-mal war Schalke in den vergangenen 20 Jahren im internationalen Geschäft. Spieler bekamen mehr als sie verdienten – zu viele Flops, zu wenige Tops. Funktionäre glänzten vor allem im Scheinwerflicht. An Kompetenz hat es gefehlt – Versagen auf allen Ebenen. Hat der Abstieg etwas Endgültiges?
Schalke muss sich neu erfinden, konsolidieren, modernisieren, ohne seine mitunter skurrile Geschichte(n) seit 1904 zu vergessen. Der Verein: Heimat, Religion und Zuflucht für viele. Der Glaube daran droht verloren zu gehen.
Für eine Religion ist das das Schlimmste.
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