Fußball: Bundesliga
„Lichtblick“: Schalker Youngster stiftet Hoffnung in dunklen Zeiten
Gelsenkirchen
Der Auftritt des FC Schalke 04 beim 1:6 gegen RB Leipzig war katastrophal und stand im krassen Widerspruch zur eigentlich positiven spielerischen Entwicklung der vergangenen Spiele. Einzig ein Youngster stiftete Hoffnung bei Trainer Thomas Reis.
Quo vadis, FC Schalke 04? Die Hinrunde ist vorbei, neun Punkte nach 17 Spielen erinnern inzwischen doch arg an die Abstiegssaison 2020/21 – damals waren es sieben. Die vergangenen beiden Partien gegen Eintracht Frankfurt und RB Leipzig zeigten noch mal in aller Deutlichkeit, was für eine schwierige Aufgabe Coach Thomas Reis im Oktober übernommen hat.
Denn der Auftritt in Frankfurt war ja gut. Schalke hatte viel den Ball, wollte selber das Spiel gestalten. Dass es am Ende ein viel zu deutliches 0:3 setzte, lag neben der eklatanten Abschlussschwäche vor allem an der individuellen Überlegenheit der Eintracht. Wenige Situationen, in denen qualitative Unterschiede deutlich wurden. Bitter, aber einfach schwer zu trainieren.
Reis entschuldigt sich bei den Fans
Doch wenn die Dinge, die Coach Reis trainieren kann, dann auch noch wegfallen, wird es natürlich schwierig. Widerstandsfähigkeit, geordnetes Defensivverhalten, Zweikampfstärke. Davon war beim 1:6 gegen RB nichts mehr zu sehen. In der heimischen Arena zeigten die Königsblauen wieder ihr anderes Gesicht. „Es war absolut enttäuschend, da kann man sich nur bei allen Fans entschuldigen“, sagte Reis mit Blick auf die lauten Pfiffe. „Ich habe nicht die Leidenschaft gesehen wie gegen Frankfurt. So kannst du dich zu Hause nicht präsentieren.“
Kozuki ist der Hoffnungsschimmer
Auf der Suche nach einem kleinen Schalker Hoffnungsschimmer nach dieser Vorstellung landet man unweigerlich bei Soichiro Kozuki. Nach seinem starken Bundesliga-Debüt in Frankfurt machte der aus der U 23 hochgezogene Japaner gegen Leipzig seinen ersten Treffer. „Ich bin zumindest froh, dass wir mal wieder ein Tor geschossen haben“, sagte Reis und lobte seinen 22-jährigen Youngster. „Der Junge macht im Moment tierisch Spaß, ist sehr agil und hat sich belohnt. Ich glaube jeder hat gesehen, dass er einer der wenigen Lichtblicke im Spiel war.“
Auch Neuzugang Michael Frey, der im Sturm den Startelf-Vorzug vor Simon Terodde bekam, zeigte gute Ansätze. „Man sieht seine Art und Weise, wie er Fußball spielen kann. Dass er hart anlaufen und seine Gegner beschäftigen kann“, sagte Reis über den Schweizer, der gegen Leipzigs bullige Innenverteidiger Josko Gvardiol und Willi Orbán aber noch seine Probleme hatte. „Wir müssen das Spiel schnell vergessen und aus den Fehlern lernen“, sagte Frey und Reis kommentierte mit Blick auf die kommende Partie gegen den 1. FC Köln: „Am Sonntag musst du ein anderes Gesicht zeigen.“
Es warten entscheidende Wochen
Der Rückrundenauftakt wird der Start in entscheidende Wochen für Schalke 04. Köln reist mit mit einem 7:1 gegen Werder Bremen und einem Bayern-Remis im Rücken nach Gelsenkirchen, danach warten Aufgaben gegen Borussia Mönchengladbach, den VfL Wolfsburg und Union Berlin. Es wird nicht einfacher werden – und Punkte müssen dringend her.
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