Volleyball: Bundesliga Frauen
USC-Trainerin Thomsen verspricht Playoff-Kampf gegen Schwerin
Münster
Siegen oder fliegen - für den USC Münster gibt es kein Zaudern. Im Playoffspiel gegen Schwerin ist das Team zwar Außenseiter, doch Trainer Lisa Thomsen glaubt an eine Chance. Und setzt auch auf die Kraft des Publikums.
Für Schwerin ist diese Viertelfinal-Nummer Pflicht. Wer die Hauptrunde auf Platz zwei abschließt, sich als Herausforderer von Titelverteidiger Stuttgart sieht, begreift die Runde der besten acht im Playoff der Volleyball-Bundesliga wahlweise als Durchgangsstation oder Anschmecker.
Für den USC Münster stellt sich die Situation völlig anders da. Als Gruppensiebter ist er Außenseiter, Trainerin Lisa Thomsen spricht vom „Extra“ und einer „Belohnung, für die wir viele Monate sehr hart gearbeitet haben“. Die Fans honorierten das geglückte Comeback der Unabhängigen bereits zum Hauptrunden-Finale. 2200 Zuschauer sahen den 3:1-Erfolg über Dresden. Im zweiten Playoff-Viertelfinale an diesem Samstag (19.30 Uhr, Sporthalle Berg Fidel) dürfte es ähnlich voll und laut werden. Bis zum Donnerstag waren nach Auskunft der Geschäftsstelle bereits über 1300 Karten abgesetzt.
Keine Frage: Mannschaft, Trainerin und Staff genießen die Rückkehr der guten Laune im ehemaligen Freudenhaus der Liga. Zu besten Zeiten, als der USC um Titel spielte und sie im besten Fall auch gewann, fand nicht einmal ein Mäuschen Platz, geschweige denn Ruhe in den engen Schuhreihen. Es ist gerade ein bisschen so wie früher, und es wäre nur zu schön, wenn die Mannschaft ihre wieder wachsende Anhängerschar mit einem breiten Lächeln in die Nacht schicken würde. Doch dazu benötigt es eine Topleistung und ein paar Defizite beim Gegner. Im direkten Vergleich ist Schwerin auf nahezu allen Positionen (ein bisschen) besser besetzt.
Bestbesetzung beim USC
Vermutlich wird Münster nur eine von sieben, acht Begegnungen gegen diesen Kontrahenten gewinnen. Aber vielleicht ist der 15. April solch ein Tag. Der USC wird sich anstrengen, er tritt in Bestbesetzung an. Thomsen nennt es „volle Kapelle. Ich habe da sogar ein wenig die Qual der Wahl“. Das 0:3 vom vergangenen Samstag im ersten Spiel der Best-of-three-Serie wurde aufgearbeitet und danach verdrängt. „Ich habe der Mannschaft die guten Dinge gezeigt, wir müssen positiv bleiben“, erklärt die Trainerin. Da hilft es natürlich auch, an das letzte Heimspiel zu erinnern, als der USC den Favoriten in den Tiebreak zwang. Ein weiterer Grund, an die Überraschung zu glauben. „Wenn wir ein drittes Spiel erzwingen könnten, wäre das eine Sensation“, erklärt Thomsen.
Wenn es nicht geschafft wird, was bei aller Euphorie wahrscheinlicher ist, endet an diesem Samstag irgendwann zwischen 21 und 22 Uhr die Saison für die Münsteranerinnen. Viele Verträge laufen aus, einige werden wissen, dass es ihr letztes Mal am Berg Fidel sein kann. Da fahren die Emotionen in jedem Fall Achterbahn.
Lisa Thomsen
Thomsen ist dennoch überzeugt, dass es gelingen wird, den Fokus auf das Match zu richten. „Wir wollen die Halle zum Brennen bringen. Alle haben so viel Lust auf dieses Spiel. Volle Tribünen, überragende Stimmung. Mehr kannst du dir als Sportler doch nicht wünschen“, sagt sie. Fehlt noch das passende Ergebnis.
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