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Rad: Kommentar

Zweifel an Pogacar sind nach dem Triumph bei der Tour de France erlaubt

Der Sieg von Tadej Pogacar bei der Tour de France fiel so eindeutig aus, dass Nachfragen erlaubt sind. Nicht nur, weil er die Konkurrenz in Grund und Boden fuhr, sondern auch weil sein Teamumfeld Anlass zu Zweifeln gibt, wie unser Redakteur Alexander Heflik kommentiert.

Von Alexander Heflik

Der neue Dominator der Tour de France. Tadej Pogacar. Foto: imago images/Panoramic International

Das Urteil von Marcel Kittel, dem deutschen Radsport-Sprintstar a.D. und heutigen TV-Expeten, war vernichtend. Ihm fehle Offenheit, Transparenz, der Mann sei naiv – er sprach über Tadej Pogacar. Seine Leistungen sind in der Tat unvorstellbar, die Leichtigkeit des Triumphs unglaublich, er frisst die Gegner – wie ein Kannibale.

Radsport ist eine der ältesten Profi-Sportarten, über ein Jahrhundert wurde die Leistung nach Gusto manipuliert. Erst in den Nullerjahren begann die Katharsis, exorbitante Leistungen werden nun argwöhnisch betrachtet, hinterfragt. Pogacars Umfeld muss so betrachtet werden.

Teamchef Mauro Gianetti war eine unerwünschte Person bei der Tour, als Profi positiv getestet, als Teammanager „Mastermind“ von Riccardo Ricco. Der gewann 2008 aus dem Nichts kommend zwei Tour-Etappen und konkurrierte mit Alberto Contador um den Sieg.

Der heute lebenslang dopinggesperrte Ricco, zerlegte die Konkurrenz im Hochgebirge – wie Pogacar, der noch bei jeder Attacke lächelt. Sind Zweifel erlaubt? Ja.

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