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„Machine de Cirque“ im GOP

Atemberaubendes Show-Finale auf dem Schleuderbrett

Münster

Es ist die Zeit nach dem Untergang. Die Welt, wie wir sie kannten, liegt in Trümmern. Düsterer könnte man sich die Szenerie nicht ausdenken als sie sich im Bühnenbild der Show „Machine de Cirque“, der neuesten Produktion im GOP-Varieté Münster, bietet. Jedoch: Es erblüht neues Leben. Und wie! 

Paul Nienhaus

Das Schleuderbrett lässt die Artisten im GOP-Varieté in Münster abheben. Foto: Alexander Dacos

Eine zehnköpfige Truppe von Artisten, vorwiegend aus dem französischsprachigen Kanada stammend, erschafft unter der Regie von Vincent Dubé mit Mitteln des Varietés für gut zwei Stunden einen ganz eigenen Kosmos. Dieser ist so frisch, so lebendig und so dynamisch, dass es das Publikum bei der Premiere zum Schluss nicht mehr auf den Sitzen hielt.

In der ersten Hälfte prägt ein Stahlgerüst die Szenerie. Hier tummeln sich die Artisten. Übergangslos gehen die einzelnen artistischen Darbietungen inein­ander über. Die rhythmische Begleitmusik ist größtenteils selbst erzeugt von einfachsten Schlaginstrumenten, was einen ganz eigenen Zauber entfaltet. Die Stahlkonstruktion wird vielfach genutzt, etwa wenn die senkrechten Verstrebungen kurzerhand in eine Vertical Pole verwandelt werden. An der bieten die Artisten „Mik et Maude“ aus Montreal eine schwerelose Partnerübung.

Zwischendurch bekommt der Zuschauer auch Gelegenheit zum Luftholen. So bei der Rhönrad-Darbietung von Marie-Maude Laflamme, die zu cooler Jazzmusik höchste Schwierigkeiten meistert, gleichzeitig aber entspannt die ruhige Musik interpretiert. Danach geht es sofort weiter mit dem Rest des Ensembles, das ein Feuerwerk an artistischer Power und bildstarker Lebenslust abbrennt.

Zum Thema

Die Show ist bis zum 8. Mai 2016 in Münster zu sehen.

Nach der Pause werden die Darbietungen individueller. Die Künstler gehen auf das Publikum zu, ihre schrulligen Charaktere entfalten einen bizarren Humor. Der Kracher kommt aber zum Schluss: Die preisgekrönte Schleuderbrettnummer von Maxim Laurin und Ugo Dario übertrifft fast alles, was bislang auf Münsters Varieté-Bühne zu sehen war. Weltklasse!

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