Napoleon: Der Tod hat sieben Leben (Arte)
Schwach bebildert
Vor 200 Jahren starb Napoleon. Arte erinnerte mit einer Dokumentation an den Korsen.
Am 5. Mai 1821, also vor nunmehr 200 Jahren, starb Napoleon Bonaparte in der Verbannung auf der Insel St. Helena im Atlantik. Nach seinem „Waterloo“ 1815 hatte er sechs Jahre Zeit, an seiner eigenen Legende zu stricken. Diesen Aspekt stellte die Arte-Dokumentation in den Mittelpunkt. Bereits zu Lebzeiten war Napoleon bemüht, den eigenen Mythos mitzuprägen, obwohl er als junger Soldat mit Mitte 20 eigentlich noch gar nicht so genau wusste, wohin die Reise seines Lebens gehen sollte. Der Film von Mathieu Schwartz griff sieben Schlüsselepisoden aus dem Leben Napoleons auf – vor allem Schlachtenerlebnisse und Attentate. Napoleon glaubte, wie die französischen Fachhistoriker in ihren Wortbeiträgen kundtaten, schließlich nicht nur selber an seine eigene Unverwundbarkeit. Er walzte den Nimbus der Unbesiegbarkeit auch mit Auftragsgemälden und Propaganda im Volk aus.
So transparent Schwartz die Jahre Napoleons zwischen militärischem Aufstieg und imperialer Macht über ganz Europa erzählte und durch die Historiker analytisch bewerten ließ, so schwach war der 90-Minüter bebildert. Animationssequenzen und immer wieder Landkarten sind für einen solchen Film das falsche Mittel der Wahl. Schlüsselszenen des TV-Vierteilers mit Christian Clavier von 2002 und mehr Bilder historischer Originalschauplätze und Quellen hätten dem Beitrag gutgetan.
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