TV-Kritik zu „Folge mir“
Wilsberg bietet nur digitalen Durchschnitt
Münster
Nach den Kollegen vom Münster-„Tatort“ ermittelte nun auch noch Detektiv Wilsberg in Influencer-Kreisen. Originell oder gar witzig wirkte die Episode allerdings nicht, meint unser Rezensent. Aber immerhin gab es einige neue Münster-Innenstadt-Motive zu sehen.
Es war wohl nur ein Zufall, dass sich bereits der jüngste Münster-„Tatort“ unter dem Titel „MagicMom“ ebenfalls um das Thema „Influencer“ drehte.
Und weil weder Computer, Smartphones und Handys noch Begriffe wie Content oder Traffic heutzutage noch irgendjemanden vom Hocker reißen, wirkte die Story um eine junge Dame, die nicht nur ihr Leben für die fleißig klickende Internet-Gemeinde online stellte, sondern auch für problematische Nahrungsergänzungspillen warb, schon wieder angegraut.
Overbeck probiert neue App
Dass auch noch Finanzbeamter Ekki ein nettes digitales „Corporate Design“ für sein Finanzamt zimmern sollte, sah zudem nach bemühter Parallelhandlung aus, die erwartungsgemäß ins Leere lief. Für den Tod der jungen Journalistin Nadja, die ihre Mutter durch eben jene schädlichen Pillen verloren hatte und gegen den Hersteller vorgehen wollte, war am Ende ein enttäuschter Lover verantwortlich und nicht die natürlich schnell verdächtigte Pillenfirma.
Immerhin probierte Knalltüte Overbeck eine neue App zur unkonventionellen Öffnung von Hoteltüren aus und blieb damit beim Thema. Und es gab einige neue Münster-Innenstadtmotive. Alles in allem jedoch war das wieder eine wenig inspirierende Wilsberg-Durchschnittsfolge.

