Auf der Insel des Schreckens
„Plane“: Zünftiger Actionkracher mit Gerard Butler
Für den kleinen Action-Snack zwischendurch empfiehlt sich dieser Old-School-Actionfilm mit Gerard Butler: Als Pilot notlandet der schottische Mann fürs Grobe auf einer indonesischen Insel, wo Bösewicht-Rebellen auf fette Geiselbeute hoffen. Da haben sie aber die Rechnung ohne ihn gemacht.
Da sage noch jemand, es gäbe keine Actionfilme alter Schule mehr! Mit „Plane“ kommt jetzt genau das mal wieder auf die große Leinwand: schön stumpf, ohne Schnickschnack und sogar spannend. Produziert hat den Film, der schamlos Versatzstücke aus „Stirb langsam“, „Con Air“ und allerlei Katastrophenfilmen zusammenquirlt, sein Hauptdarsteller: Gerard Butler („300“), diese ewig halb-charismatische Schiffsschaukelbremser-Variante bedeutenderer Actionfilmrecken.
In „Plane“ spielt der Schotte den früheren Air-Force-Piloten Brodie, der inzwischen für eine kommerzielle Airline arbeitet und in der Neujahrsnacht eine kaum besetzte Linienmaschine von Singapur nach Tokio fliegen soll. Weil am Treibstoff gespart wird, kann er einen heftigen Sturm nicht umkurven, es folgt die Notlandung auf einem einsamen Eiland im südchinesischen Meer. Bei diesem Eiland handelt es sich um die philippinische Insel Jolo, bevölkert von Rebellen, die mit der Entführung westlicher Geiseln ihr Geld machen. Was nach B-Film-Plot klingt, hat einen durchaus wahren Hintergrund: Jolo machte im Jahr 2000 von sich reden, als die Islamisten von Abu Sajaf unter anderem die deutsche Familie Wallert dorthin entführte.
100 Minuten willkommener Eskapismus
Es kommt also, wie es in solchen Filmen kommen muss: Die Terror-Rebellen entführen die überlebenden Passagiere, und es obliegt Brodie, seinem Co-Piloten (Yoson An) und Louis Gaspare, einem an Bord mittransportieren Mordverdächtigen mit nützlichem Fremdenlegionärshintergrund (Mike Colter, bekannt als Titelheld der Serie „Luke Cage“), den Schurken mit Geschick und Gewalt einzuheizen, ehe der Krisenmanager der Airline (Tony Goldwyn, „The Last House on the Left“) eine rettende Söldnertruppe vorbeischickt.
Wird man diesen von Regisseur Jean-François Richet („Public Enemy No. 1“) mit Freude an ausgestellten Brutalitäten inszenierten Reißer am Jahresende schon vergessen haben? Vermutlich. Liefert er Neues, Originelles, nie Gesehenes? Gewiss nicht. Und doch sorgt er im trüben Februar 100 Minuten lang für willkommenen Eskapismus.
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