„Boss Level“: Action-Overkill im Zeitschleife-Modus
Wildschwein und Python
Elitesoldat gerät in Zeitschleife und wird jeden Tag getötet, bis er an die Lösung gerät. Als Satire angelegter Action-Overkill als Tribut an die 80er. Famos Mel Gibson in der Hauptnebenrolle.
Man hat es gesehen und sieht es wieder, man hat es gesehen und sieht es wieder, man hat es gesehen und sieht es wieder ... und das seit über 40 Jahren, seit in den 80ern mit Videogames und den Spektakeln mit Arnie („Conan“), Sly („Rambo“), Bruce („Stirb langsam“) und Mel („Lethal Weapon“) die Action-Welt ihre festgerammten Erzählmuster betonierte. Die Recken kämpfen immer noch und immer noch und sind gefangen wie Helden im Zeitschleifen-Modus.
Aus dem Sci-Fi-Genre der Zeitschleifenfilme und den ewig gleichen Verfolgungen, Fights und Zerstörungen hat Regisseur Joe Carnahn („The Grey“) in seinem Tribut an die Arcade-Games mit „Boss Level“ einen bewusst überzogenen Action-Overkill gezimmert. Daraus ist erstaunlicherweise fast eine Satire auf das Genre geworden, in denen das James-Bond-Motto „Stirb an einem anderen Tag“ (mit Pierce Brosnan) über allem schwebt.
Auf denn! Als Delta-Force-Veteran Roy Pulver wacht Hauptdarsteller Frank Grillo jeden Tag um 12.47 Uhr auf, wird von einem Mann mit Machete attackiert, von einem Helikopter beschossen, springt auf einen Truck und wird früher oder später getötet. Am nächsten Tag dasselbe Spiel. Erst am x-ten Tag gerät der nicht ganz helle Roy an die von Ex-Frau Jemma (Naomi Watts) für ein Regierungsprogramm entwickelte „Osiris Spindel“.
Die Spindel ist der McGuffin von Hitchcock, wichtiger ist der Bösewicht, der Roys Schicksal bestimmt. Dieser Colonel Clive Ventor wird vom zurzeit allgegenwärtigen Mel Gibson locker lässig als Mephisto der Arcade-Hallen gespielt. Wie Mel das macht, ist famos, hat Klasse, Stil und Format, speziell wenn er mit fetter Zigarre im Mund Roy die Fabel vom Wildschwein und der Python erzählt, die an Orson Welles und „Mr. Arkadin“ (wo bleiben Stream und DVD?) erinnert.
Es gibt schöne Fights mit Schwertkämpferin Guan Yin (Selina Lo), Treffen „beim Chinesen“ (würde OSS 117 sagen) und ein zu kurzes Wiedersehen mit der wunderbaren Michelle Yeoh („Tiger & Dragon“), die als geheimnisvolle Bar-Besucherin Roy auf die richtige Spur bringt. Ansonsten: Man hat es gesehen und sieht es wieder, man hat es gesehen und sieht es wieder ...
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