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Laumann stellt neues Maßnahmenpaket vor

Angehörige sollen Pflegeplätze per App finden

Düsseldorf

Angehörige von Pflegebedürftigen sollen sich ab Sommer nächsten Jahres über eine neue App informieren können, ob und wo in ihrer Nähe freie Pflegeplätze angeboten werden. Die Landesregierung will die Heime dazu verpflichten, freie Plätze über eine Datenbank zu melden.

Hilmar Riemenschneider

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann Foto: dpa

Aus diesen Angaben werde das NRW-Gesundheitsministerium zudem sich selbst einen Überblick über die Versorgung in den einzelnen Regionen verschaffen, erklärte Minister Karl-Josef Laumann am Dienstag. „Wenn ich freie Hotelbetten in jedem Teil des Landes finden kann, dann kann es kein Hexenwerk sein, auch freie Pflegebetten zu finden.“ Die Vorgabe ist Teil eines Maßnahmen­paketes, mit dem das Kabinett die Situation in der Pflege verbessern will. Dazu gehört, dass Pflegeheime den Bewohnern kabelloses Internet anbieten müssen.

Um dem wachsenden Bedarf an Pflegeplätzen zu begegnen, macht Laumann aus der Not eine Tugend: Wo Einrichtungen noch die zulässige Doppelzimmerquote von maximal 20 Prozent über schreiten, können sie die jetzt nicht belegbaren Doppel­zimmer als Kurzzeitpflegeplätze nutzen. Die bis Juni 2021 befristete Option betrifft vier Prozent der Plätze.

Laumann stellte klar, dass er den Personalschlüssel, den der Bund auf wissenschaftlicher Basis festlegen will, umgehend übernehmen werde. „Das Problem in der Pflege ist ausschließlich die Personalfrage, es ist ­keine Geldfrage.“ Allerdings verschärfe untertarifliche Bezahlung die Personalnot. In Westfalen werde meist ­ Tarif gezahlt, in Niedersachsen verdienten Pflegekräfte bis 400 Euro im Monat weniger: „Die Pflegekräfte aus dem Emsland wollen bei uns arbeiten, weil die Löhne höher sind, und die Menschen bringen ihre Angehörigen ins Emsland, weil die Pflegeplätze günstiger sind.“

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