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Sozialverband warnt

Armut in Deutschland größer als angenommen

Berlin

Nicht 16,6 Prozent, sondern 16,9 Prozent betrug die Armutsquote in Deutschland im Jahr 2021. Der Paritätische korrigiert damit seinen im letzten Juni veröffentlichten Armutsbericht. Von Armut betroffen waren damit 14,1 Millionen Menschen.

Von dpa/er

Auch die Kinderarmut in Deutschland ist offenbar größer als angenommen. Foto: Oliver Berg dpa/lrs

Nach Informationen des Paritätischen Gesamtverbandes ist die Armut in Deutschland größer als bisher angenommen. In ei­ner am Freitag in Berlin veröffentlichten aktualisierten Fassung des Armutsberichts geht der Verband von 14,1 Millionen Menschen in Deutschland aus, die von Armut betroffen sind.

Das sind 300.000 Menschen mehr als im Juni angenommen. Der Verband bezieht sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die das Berichtsjahr 2021 betreffen. Als armutsgefährdet gilt nach EU-Definition, wer über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt.

Armutspolitische Problemregion ist das Ruhrgebiet

Für eine allein lebende Person in Deutschland sind das etwa 15.000 Euro im Jahr, für eine Familie mit zwei Kindern rund 31.500 Euro. Die Kinderarmut in Deutschland beträgt dem Bericht zufolge 21,3 Prozent und liegt damit einen halben Prozentpunkt über der bisherigen Annahme. Die Armutsquote von Alleinerziehenden wurde im Bericht von 41,6 auf 42,3 Prozent korrigiert.

Armutspolitische Problemregion Nummer eins in NRW bleibt dabei das Ruhrgebiet, mit 5,8 Millionen. Mehr als jeder Fünfte dort lebt in Armut. In einem Länderranking würde das Ruhrgebiet mit einer Armutsquote von 22,1 Prozent gerade noch vor Bremen auf dem vorletzten Platz liegen. In Münster liegt die Armutsquote bei 15 Prozent und ist damit am niedrigsten. In Paderborn und Aachen sind 19 Prozent betroffen.

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