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Glättegefahr

Wetterumschwung im April - Kaltes Wochenende in NRW

Münsterland/Essen

Neuschnee, böiger Wind und bis zu minus acht Grad: Der Deutsche Wetterdienst hat „Die Rache des Winters“ ausgerufen. Auch im Münsterland sind in der Nacht einige Zentimeter Neuschnee gefallen.  Streudienste waren im Einsatz.

Von Joel Hunold

Schnee liegt am Morgen auf Bäumen, Gehwegen und Straßen. Foto: Gunnar A. Pier

Ausgerechnet am ersten Tag des Aprils ist der Winter nach Deutschland zurückgekehrt. Schneefall gab es nicht nur in hohen Lagen - auch im Flachland wie beispielsweise entlang der Autobahn 2 in Ostwestfalen war die Landschaft am Freitagmorgen weiß, Streudienste waren im Einsatz.

Auch das Münsterland hat in der Nacht zum Freitag "ordendlich Schnee abgekommen", berichtet Thomas Gerwin von der NRW-Niederlassung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Essen. Gerade im östlichen Münsterland, Richtung Ostwestfalen und Tecklenburger Land, seien mitunter mehrere Zentimeter Neuschnee gefallen. Im Tecklenburger Land selbst waren es teils über zehn Zentimeter. In Münster wurden bis zu zwei Zentimeter Neuschnee gemessen, am Flughafen Müster-Osnabrück ein bis vier Zentimeter. "Im westlichen Münsterland ist nur stellenweise ein bisschen was runtergekommen", so Gerwin.

Nach einem sonnigen März wird das erste Wochenende im April in Nordrhein-Westfalen somit kalt und grau. In den kommenden Stunden und besonders in der Nacht zu Samstag kann es  im gesamten Münsterland noch weiterschneien. Auch am Wochenende kann es noch vereinzelte Schneeschauer geben. "Samstagvormittag ist es nochmal sehr bewölkt. Am Nachmittag klart es dann etwas auf", sagt Gerwin. Das restliche Wochenende wird wahrscheinlich trocken, bevor am Montag starker regen einsetzt.

Schnee bleibt vorerst liegen

Laut der Einschätzung des DWD wird der Großteil des Schnees zumindest vorerst liegen bleiben. "Wir kommen am Freitag und Samstag nicht groß über zwei Grad tagsüber hinaus", sagt Gerwin - das sei zu wenig, damit der Schnee wieder schmilzt.  In der Nacht zu Samstag werden es im Münsterland null bis minus drei Grad. In der Nacht zu Sonntag wird es noch etwas kälter mit dann minus zwei bis minus fünf Grad. Erst ab Sonntag wird es etwas wärmer.

Für die kommenden zwei Tage und besonders Nächte warnt der Deutsche Wetterdienst daher vor Glätte . "Stellenweise war es in der Nacht zu Freitag schon glatt", sagt Gerwin. Größere Unfälle hat es im Münsterland aufgrund der Glätte jedoch bisher nicht gegeben.

So ist die Lage im Rest Deutschlands

Nicht nur das Münsterland wachte am Freitagmorgen unter einer weißen Pulverschicht auf. Weitere Schneefälle sagte der Deutsche Wetterdienst für die Mitte Deutschlands, den Süden und den Alpenrand voraus. In der Nordhälfte ist teils mit Wind- und Sturmböen zu rechnen.

In Baden-Württemberg meldeten unter anderem der Schwarzwald und die Schwäbische Alb Neuschnee. Im Laufe des Tages können DWD-Angaben zufolge vor allem im Nordosten Baden-Württembergs in höheren Lagen bis zu zehn Zentimeter Schnee fallen. In weiten Teilen des Landes soll es dann in der Nacht zum Samstag schneien. Schon auf 200 Metern könne es weiß werden.

Auch die Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erwartet ein winterlicher Freitag, zeitweise mit Schneefall.

Nach Schneefällen in Teilen Niedersachsens in der Nacht zum Freitag erwarten Meteorologen im Laufe des Tages nur noch einzelne Schneeschauer. Wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte, ziehen sie in Richtung Süden ab, am Nachmittag soll es demnach nur vereinzelt schneien. Im Harz werden bis in die Nacht zum Samstag bis zu zehn Zentimeter Neuschnee erwartet.

„Das wäre es dann fürs erste gewesen“, sagte ein Meteorologe des DWD am Freitag. Die ganz Deutschland werden die kommenden Nächte frostig, vor allem die Nacht zum Sonntag mit minus 2 bis minus 7 Grad. In der Nacht zu Montag wird sich die Wetterlage erneut umstellen, wie der Meteorologe erklärte. Dann soll Regen aufziehen, die Temperaturen steigen auf für die Jahreszeit normale Werte um 3 Grad, sonst um den Gefrierpunkt. Im Oberharz sinkt die Temperatur erneut auf minus 3 Grad.

Trotz der Schneefälle hat es in Niedersachsen am Freitagmorgen kaum mehr Verkehrsunfälle gegeben. Im Raum Hannover habe die Witterung die Lage auf den Straßen nicht verändert, sagte ein Sprecher der Polizei. Vereinzelt habe es Unfälle gegeben, die seien aber meist nicht auf den Schnee zurückzuführen. Auf der Autobahn 7 nahe Hannover sei allerdings ein Auto auf schneeglatter Fahrbahn in Richtung Kassel ins Schleudern geraten und in die Mittel- und Außenleitplanke gekracht. Verletzt wurde niemand. Wenn es zu schneien beginne, führen die Menschen oft „eher bedacht“, sagte der Sprecher.

Leichter Schneeregen

Gerade der Frost ist für viele Pflanzen, die schon in Blüte stehen, ein großes Problem. Besonders bei bodennahen Gewächsen, wie beispielsweise den Erdbeeren, kann es zu Frostschäden kommen. "in den kommenden zwei Nächten müssen die Pflanzen besonders geschützt werden", sagt Gerwin vom DWD in Essen.

Der Frühling zeigt sich in Berlin und Brandenburg an diesem Wochenende eher von seiner kühlen Seite. Die Temperaturen bewegen sich zwischen vier und sieben Grad, wie der Deutsche Wetterdienst in Potsdam am Freitag mitteilte. Am Samstag könnten auch acht Grad erreicht werden. Von der Elster bis zur Niederlausitz werden am Freitag noch etwas Regen oder leichter Schneeregen erwartet.

Doch dann bleibt es zumeist niederschlagsfrei und es gibt nach bewölktem Beginn am Samstag sogar heitere Abschnitte. Erst am Sonntagnachmittag zieht sich der Himmel dann wieder zu. Ein zunächst noch heftiger Wind im Norden Brandenburgs, der im Berliner Raum in einzelnen Windböen sogar Windstärke sieben erreichen kann, lässt am Freitagabend langsam nach. Auch am Samstag ist noch mit einigen frischen Böen zu rechnen.

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